Mittwoch, 22. Mai 2013

Buchtipp





"Tippi aus Afrika"

(und ein kleiner Reisebericht von uns)










Dieses Buch hat uns vor 2 Jahren ein toller Erzieher aus dem Waldkindergarten geschenkt,
 bevor wir nach Südafrika flogen.
Im Flieger haben wir über dieses 
kleine struppige Moglikind gestaunt 
und waren verzaubert von der Atmosphäre eines jeden Bildes.

Tipi bewegt sich in der Welt der Wildtiere Afrikas
mit so einer Selbstverständlichkeit,
dass mutig der falsche Ausdruck ist.

Sie reitet auf Elefanten,
schmust mit Wildkatzen, krault Krokodile...

und das ganze ohne Scheu und Angst im Blick,
aber mit Respekt vor diesem Leben.

Ob das unverantwortlich ist oder nicht, 
sei mal so hin gestellt.



Bei uns war es dann so:


Als wir der Löwenfamilie mit 2m Abstand gegenüberstanden 
(mit Maschendraht und 2000Volt dazwischen aber das war wie nix) und sie mit ihren unglaublich grünen Diamantenaugen meine Kinder fixierten und sich schmatzend die Mäuler schleckten, 
meine zwei Mädchen (damals 1 und 3 Jahre) mucksmäusschen still wurden und die Gefahr und die Macht dieser Tiere spürten wurde auch der Ranger nervös 
und scheuchte uns 
schnell wieder in den Wagen.


Als eine Nashornmama auf unserer Safari sauer wurde, 
da ihr der Jeep zu nah ans Baby gekommen war 
und sie ihn (samt uns drin) mit gespitzten Riesenhorn 
durch die halbe Savanne jagte.
Bobbie hing mit ihrem 1 Jahr in erster Reihe 
an einer Haltestange und fand das ganze großartig.


Als Lucie beim Spielen im Wohnzimmer hinter das Sofa schlüpfte und meinte: 
"Mama, kuck mal. Was ist den das?"
Und mir fast das Herz stehen blieb als ich einen schwarzen Skorpion in Kampfposition 5 cm entfernt vom Fuss 
meiner 3 jährigen Tochter sah!


Aber da sind auch die Erinnerungen,
die einem das Herz auf gehn lassen:


Als mich Lucie in unserer Logga weckte,
ich die Augen aufschlug und sie voller Ergriffenheit zur Tür raus zeigte und wir eine Giraffe nicht weit von uns entfernt unter einem Regenbogen stehen sahen.

Als Bobbie beim Streicheln der schlafenden Babyeulen,
einer grob am Kopfpflaum zog,
dass diese wie im Comic die Augen aufriss 
und fast von der Stange fiel..
(Eulen sind bis heute ihr Lieblingstiere)


Als sich einer meiner grössten Träume erfüllte
und wir unverhofft beim Delfine und Robbenkucken 
auf einer altersschwachen Jacht Wale sahen!
Ich hatte zuvor mit grösstem Einsatz meine Kinder in Tücher
 (Mittelohrenzündung Mann!) und Jacken (Bronchitis!) gewickelt,
mit 600ml Sonnenschutz 50 eingecremt und bei der belustigten afrikanischen Besatzung um 2 schimmelige Schwimmwesten gebettelt.
Ich war seekrank und schimpfte über diese schwachsinnige Idee 
mit 2 kleinen Kindern unvorbereitet in See zu stechen.
Da kam:
"There she blows!"
Die Besatzung war urplötzlich in grosser Aufregung.
Und ich der Panik nahe.
"Was ist los???!"
"Wale!"
Ich sprang mit meinem Bündel Kind im Arm aufs Mitteldeck,
hangelte mich am Mast Richtung Vorderdeck.
Und da waren sie.
Eine Herde Glattwale.
Sie sprangen in 100m Entfernung in die Höhe,
schmetterten aufs Wasser,
bliesen riesen Fontänen in die Luft!
Ich war so klein und so ergriffen.
Neben unserem Boot tauchte ein doppelt so großer
 dunkler Schatten auf.
Mir wurden vor Aufregung die Knie weich.
Und er schaute mich an.
So richtig.
Dieser Wal schaute mir mit seinen Tellergrossen Augen 
in die Augen!!!
Blickte auf mich und mein Kind.

Ich heulte.
Wirklich, ich heulte vor Freude und Ergriffenheit.
Es war unglaublich schön.



Ps: Leider war diese Reise auch meine letzte mit analogen Kamera.
Ich hatte dem Digitalen getrotzt und zur Schönheit der Analogen gestanden. 
Bis zu diesem Urlaub.
Der Anruf kam 1 Woche nach unserer Rückkehr aus dem Labor meines Vertrauens : 
" Leider sind alle Ihre 21 Filme schwarz"
Keine Giraffe unterm Regenbogen, keine quietschende Bobbie auf dem Jeep, keine Löwenfamilie mit hungrigen Blick, Lucies ersten Schwimmübungen... usw. 
Somit kann ich Euch keine Fotos zeigen.
Aber die eingefangenen Momente mit Tipi kommen sehr nah ran an dieses Gefühl in Afrika. 






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